Wie trennt man sich im Guten? Was bedeutet es für Kinder, wenn Familien auseinanderbrechen? Ein Gutachter, eine Richterin und eine Anwältin erzählen aus dem deutschen Trennungsalltag.
Seit vielen Jahren arbeiten sie in derselben deutschen Großstadt: eine Richterin, eine Familienanwältin und ein Gutachter. Der Bereich, in dem sie tätig sind, ist so emotional, dass sie teilweise schon bedroht wurden. Im Gespräch bleiben sie anonym, um offen sprechen zu können, ohne denen zu schaden, denen sie im Berufsalltag begegnen. Alle drei haben Kinder und sind lange verheiratet.
Das ganze Interview könnt ihr hier mit SZ Plus lesen. Hier noch meine Lieblingsstelle daraus:
SZ Familie: Sie alle hören vermutlich häufig den Satz „Es geht mir nur um das Kind“. Wie oft glauben Sie ihn?
Richterin: Komplett gelogen ist er selten. Gleichzeitig geht es immer auch um Kränkungen, um Geld, um das eigene Selbstbild als Mutter oder Vater.
Anwältin: Es geht vor allem um Macht.
Gutachter: Wobei das subjektive Empfinden eher Ohnmacht ist. Jeder hat das Gefühl: Der andere kann weiter über mein Leben bestimmen, obwohl wir uns getrennt haben.