Beiträge

"Ich bin nicht zuständig" - das sage ich nie

 Viktoria B. ist ein bisschen Vorzimmerdrache, ein bisschen gute Seele. Sie ist Assistentin der Geschäftsführung. Wie sich das anfühlt, erzählt sie in einer neuen Folge „Wie ich euch sehe“.

„Ich halte meinen Beruf für einen der abwechslungsreichsten, den es gibt. Ich weiß nie, was der Tag bringt, lerne permanent dazu – und muss es auch. Eine typische Situation in meinem Alltag ist, dass jemand in der Tür steht und sagt: „Ich hab‘ da mal eine Frage.“ Ich habe so gut wie immer die Antwort, und wenn der Mitarbeiter sagt: „Mensch, danke, dich kann man fragen“, freut mich das.Meine Tür ist immer offen. Zum einen will ich Euch damit das Gefühl geben, dass ich immer ansprechbar bin. Zum anderen kann ich so die Leute, die direkt zu meinem Chef wollen, abfangen. Denn dafür braucht ihr einen Termin und den bekommt ihr von mir – oder auch nicht …“

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Vater, Mutter, Kind - und das Leben ist gut?

Die österreichische Politikwissenschaftlerin Mariam Irene Tazi-Preve erforscht die Lebensumstände von Müttern und Vätern. Dabei zieht sie ein etabliertes Lebensmodell in Zweifel: die Kleinfamilie. Ein Gespräch über Mythen und falsche Erwartungen.

SZ: Heutzutage gibt es viele Formen von Familie: Regenbogenfamilien, Patchwork-Familien, Ein-Eltern-Familien und so weiter. Kann man da wirklich noch die Kleinfamilien-Norm kritisieren?

Mariam Irene Tazi-Preve: Ja, sie ist stärker denn je. Regenbogenfamilien bestehen vielleicht aus „Vater-Vater-Kind“ oder „Mutter-Mutter-Kind“, Patchwork-Familien aus „Mutter-neuer Partner-Kind“ oder „Vater-neue Freundin-Kind“. Wirklich neu ist da nur, dass Kinder aus früheren Beziehungen integriert werden. Wenn sie Glück haben, haben sie zusätzlich noch Kontakt zum anderen Elternteil – super, dann ist eine Bezugsperson mehr da! Ansonsten weichen diese Familienformen jedoch nicht von der Kleinfamilien-Norm ab. Und zum Thema Alleinerziehende kann ich nur sagen: Wenn ein Erwachsener – oder eine Erwachsene, meistens ist es ja die Mutter – ganz alleine die Verantwortung für Kinder tragen muss, dann ist das eine Katastrophe. Kein Mensch kann das leisten.

Es gibt Millionen Alleinerziehende in Deutschland, viele davon kommen ganz gut zurecht.

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Jungs sind halt so

#MeToo für Eltern: Wie man Söhne heranzieht, die Frauen respektieren – und wie es Kinder beeinflusst, wenn sie immerzu daran erinnert werden, zu welchem Geschlecht sie gehören.

Neulich mit der sechsjährigen Tochter zu Besuch bei einer befreundeten Familie. Der Sohn des Hauses scheucht seine Mutter durch die Küche, verzichtet auf „bitte“ und „danke“ und zerrt seine widerstrebende Klassenkameradin in sein Zimmer, um mit Lego-Bauten anzugeben. Die Mutter zuckt nur die Schultern: „Wenn ein Mädchen da ist, will er Eindruck schinden.“ Jungen sind eben so?

In den vergangenen Wochen wurde unter dem Hashtag #metoo über Sexismus und sexuelle Belästigung diskutiert. Es ging dabei um zotige Witze und Vergewaltigung, um Machtverhältnisse und Rollenklischees und um die Beziehungen zwischen Männern und Frauen, die sich ja nicht nur als Kolleginnen und Kollegen gegenüberstehen, sondern auch als Freundinnen und Freunde, als Partnerinnen und Partner, als Liebende – und nicht zuletzt als Eltern von Jungen und Mädchen.

Wir sind weit gekommen mit der Gleichberechtigung, denken wir und schauen auf Männer in Elternzeit, die Kinderwagen durch Parks schieben. Gleichzeitig kaufen wir dem Einjährigen keinen Puppenbuggy, weil es die nur mit rosa Schmetterlingen gibt.

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Schmerzensempfehlung

Kopfschmerzen bei Kindern scheinen ansteckend zu sein. Im November jedenfalls erschienen in vielen Internetblogs von und für Eltern Sätze wie diese: „Wenn alles nicht hilft, dann gebe ich Medikamente.“ „Ich halte nichts vom Aushalten von Schmerzen.“ „Wenn die Kopfschmerzen schlimmer werden, dann nimm eine Schmerztablette.“ Es schien, als würden die Kinder sämtlicher Autorinnen und Autoren plötzlich massiv von Schmerzen und Migräne geplagt.

Nina Massek alias „Frau Mutter“, Anna Luz de Leon alias „BerlinMitteMom“, Jessica Schonk alias „feierSun“ und zahlreiche weitere Elternblogger schrieben auf ihren Seiten über Kopfschmerzen. Auch die jugendliche Influencerin TinyTina riet in einem Youtube-Video, auf jeden Fall früh genug eine Tablette zu nehmen. Unter allen Beiträgen stand so etwas wie „in Zusammenarbeit mit der Initiative Schmerzlos“ und „sponsored post t5content“.

 

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"Eltern zu benachteiligen, gilt als Kavaliersdelikt"

Arbeitsrechtlerin und Bloggerin Nina Straßner macht das wütend. Sie findet, dass selbst Betroffene viel zu viel Verständnis für diskriminierende Chefs haben.

Nina Straßner ist Fachanwältin für Arbeitsrecht in Kiel. Im Gerichtssaal sagt sie gerne „Diese Aussage entbehrt jeder Grundlage“. Weil aber „F*CK you very much“ ihre Ansichten manchmal besser ausdrückt, schreibt sie auf ihrem Blog Juramama über die rechtlichen Tücken des Elternseins.

SZ: Es gibt kein einziges Gesetz in Deutschland, das Frauen diskriminiert, und im Grundgesetz steht die Gleichberechtigung seit Jahrzehnten. Warum regen Sie sich so auf?

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Erzieherinnen sind auch nur Menschen

In einer Münchner Kita wurde ein Kind an einem Baum angeleint, nun ist die Empörung groß. Doch so unverzeihlich das ist: Wenn es ums eigene Kind geht, vergessen manche Eltern, dass Fehler menschlich sind.

Bevor wir uns falsch verstehen: Der aktuelle Fall ist so drastisch, dass man sich nur schwer Umstände vorstellen kann, die das Verhalten der Erzieherinnen rechtfertigen. Bei einem Kita-Ausflug in der Nähe von München wurde ein zweijähriges Kind über einen längeren Zeitraum mit einer pinken Hundeleine am Baum festgebunden. Das ist Freiheitsberaubung, das ist entwürdigend – und bei der Bewertung dieses Vorgangs ist es ziemlich egal, wie sich der Junge vorher benommen hat.

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Die Wellenmacherin

Im Netz erzeugt die alleinerziehende Mutter Christine Finke eine Welle nach der anderen, eine schwappte bis ins Familienministerium. Bringt das was? Und was bringt ihr das?
Manuela Schwesig hat sich bei ihr bedankt. Persönlich am Telefon. Und öffentlich auf Twitter, nachdem die Einigung zum Unterhaltsvorschuss-Gesetz durch war. Christine Finke ist darauf mächtig stolz. Die Familienministerin folge ihr jetzt auf Twitter, erzählt die Betreiberin des Blogs www.mama-arbeitet.de, während sie bei Nieselregen in der Konstanzer Fußgängerzone nach einem Ort für das Interview sucht. „Schwesig folgt nur sehr wenigen Leuten!“

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Neun Produkte für ein nachhaltigeres Leben

Rasierhobel, Mehrwegtasse, Tupperdose, Haarseife, Baumwollbeutel: Diese und andere Produkte helfen, gute Vorsätze in die Tat umzusetzen.

71 Plastiktüten verbrauchen die Deutschen durchschnittlich – pro Jahr und pro Person, also mehr als eine in der Woche. Tragetaschen aus Papier und Biokunststoff sind leider auch nicht besser. Wer Gutes tun will, braucht eine Mehrwegtasche. Die Müllmenge würde ohne Plastiktüten um 0,17 Prozent sinken. Wenig? Ja. Doch insgesamt werden in Deutschland 6,1 Milliarden Plastiktüten jährlich in den Verkehr gebracht. Jede einzelne, die eingespart wird, ist gut für die Umwelt.

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Wie Sie umweltfreundlich Weihnachten feiern

… und trotzdem Freude am Fest haben. Unsere Autorin bereitet sich auf eine

Umweltfreundlich zu leben ist im Alltag schwer genug, an Weihnachten scheint es schier unmöglich. Schließlich gehören zum klassischen Weihnachtsfest Geschenkeberge, Lichterketten und mehrtägige Festessen mit viel Fleisch. Nachhaltig ist das alles nicht. Da im Öko-Wettbewerb grundsätzlich der gewinnt, der komplett verzichtet, müsste man daher das Fest eigentlich streichen. Aber ein Winter ohne Weihnachten? Für mich ist das keine Option.

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Was ist schon normal?

Ihre Tochter starb im Alter von vier Jahren. Das Netz trauerte. Bloggerin Mareice Kaiser setzt sich dafür ein, dass behinderte Kinder mehr sein dürfen als Diagnosen – und Eltern mehr als Pflegekräfte.

 So ein Behindertenparkplatz ist praktisch: nah am Eingang, groß und – das ist das Wichtigste – meistens frei. Familie Kaiser hatte vor ihrem Wohnhaus einen eigenen, schließlich war Tochter Greta nicht nur gehbehindert, sondern musste manchmal spontan mit einem Sauerstoffgerät beatmet werden. Da kam es auf Sekunden an. Sekunden, die ihre Eltern nicht mit Parkplatzsuche verschwenden wollten.
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